Bei intralogistischen Projekten geht es vordergründig immer um die eine Sache : Optimierung. Durchlaufzeiten sollen verringert, Kapazitäten vergrößert, Kosten gesenkt und Prozesse resilienter werden. Solche Optimierungen gehen meist einher mit einer Erhöhung des Automatisierungsgrades im Lager. Dementsprechend bringen intralogistische Projekte stets auch größere Veränderungen mit sich. Isoliert betrachtet handelt es sich dabei um klar definierte Change-Projekte, in der Gesamtheit aber stellen sich große Intralogistikprojekte weitaus tiefgreifender dar, sodass man von einer Transformation der Unternehmensintralogistik oder sogar des Unternehmens selbst sprechen kann. Genau deshalb ist ein gutes Transformationsmanagement unabdingbar für den Erfolg von intralogistischen Großprojekten.
Change oder Transformation? – Versuch einer Abgrenzung
Change Management, Transformationsmanagement oder auch Organisationsentwicklung werden gerne synonym verwendet oder als Buzzwords verstanden, die mehr oder weniger dasselbe meinen. Dabei gibt es trotz aller Schnittmengen, Wechselwirkungen und Kausalitäten sehr wohl diverse Unterscheidungsmerkmale zwischen einerseits Change und andererseits Transformation. Im Folgenden werden einige Punkte aufgelistet, die eine Differenzierung erleichtern :
Transformation im Lager - Herausforderungen
Technischen Trends zu folgen führt nicht zwingend zur bestmöglichen Lösung.
In der Intralogistik bestehen Optimierungsprojekte aus einzelnen Modernisierungsmaßnahmen, die für sich genommen Change-Projekte sind. Ablösung alter MDEs durch Geräte der neuesten Generation oder die Einführung und Integration einer neuen Art von Flurförderzeugen sind Beispiele für ein klar einzugrenzendes Change-Projekt. Es hat einen Anfang und ein Ende, betrifft nicht die gesamte Intralogistik und ändert auch nicht das Selbstverständnis aller Mitarbeitenden im Lager.
Will man aber seine alte Intralogistikwelt hinter sich lassen und zu neuen Ufern aufbrechen, um in eine neue Intralogistikwelt zu gelangen – dann handelt es sich dabei um eine Transformation. Allgemein besteht die Herausforderung bei einem solchen Prozess darin, Komplexität zu vereinfachen. Darüber hinaus gibt es viele weitere Hürden, die man erkennen und mittels Transformationsmanagement lösen muss :
Transformationsmanagement in der Intralogistik – Auf was es ankommt
Transformation hat viele unsichtbare Faktoren, die aber für den unternehmerischen Erfolg unerlässlich sind.
Der (all)umfassende Charakter einer Transformation birgt die Gefahr, dass alle ihre eigenen Bereiche transformieren, ohne das große Ganze im Blick zu haben, oder dass Entscheidungen für das große Ganze getroffen werden, ohne die Auswirkungen auf einzelne Bereiche tatsächlich zu durchschauen. Die einzig wirkungsvolle Maßnahme, um nicht in diese Falle zu tappen, liegt im letzten oben genannten Punkt – die Menschen mitzunehmen. Dabei gilt es u beachten :
Natürlich sind die anderen Aspekte, die nicht direkt mit Menschen zu tun haben ebenso wichtig. So sollten vor Projekteinstieg die Grundvoraussetzungen, Berechnungsgrundlagen und Wachstumsstrategien nochmal hinterfragt werden. Generell geht es bei allen Automatisierungsprojekten und insbesondere bei Großprojekten, die eine alte Welt verlassen und eine neue Welt schaffen darum, Prozesse so weit herunterbrechen zu können, dass sie in den meisten Fällen über die Automatik laufen. Alle Feinheiten, Veredelungen, Individualisierungen sollten dann möglichst smart aus diesen Prozessen aus- und wieder eingekoppelt werden können. Voraussetzung dafür ist, dass Prozesse sehr genau beschrieben und vor allem auch priorisiert werden. Das (neue) Wissen wird am besten verfestigt, indem man es weitergeben kann. Also keine Schulungen im Frontalunterricht mit allen AnwenderInnen, sondern gezielte intensive Workshops für Wenige, die ihr Wissen aber wiederum an ihre KollegInnen weitergeben.
Die Transformation in die neue Welt bedeutet auch einen Abschied von der alten Welt. Hatte man früher das Gefühl der vollen Kontrolle durch Zettel, Telefon und Exceltabellen, dann ist es nur menschlich, hierbei erstmal eine gewisse Leere und Unsicherheit zu empfinden.
Transparenz, Teilhabe und schnelle Integration von Feedback
Gutes Transformationsmanagement beruht auf einer korrekten, transparenten Kommunikation, die möglichst alle an der Transformation direkt beteiligten sowie möglichst viele indirekt beteiligte Akteure und Stakeholder – Menschen – miteinschließt. Gutes Transformationsmanagement ändert das Mindset hin zu einer fortwährenden Optimierung, ebnet den Weg für weiteren, zukünftigen Wandel und steigert die Resilienz des Unternehmens. Service, Support und Betreuung auf einem exzellenten Niveau sind die Garanten für eine erfolgreiche Transformation in der Intralogistik.
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